Vorhersage
Polleninformation für Niederösterreich vom 8. September 2025
Wechselhaftes Wetter während der Ragweed-Saison!
Sonne, bewölktes Wetter und Regen wechseln sich in den kommenden Tagen ab. Dadurch wird auch die Belastung durch Pollen stark schwanken. Das Ragweed ist aktuell das Hauptallergen in der Umgebungsluft. Der Pollen dieses aus Nordamerika stammenden Korbblütlers enthält hochallergene Proteine, und die Pollenkonzentration von zehn Pollenkörnern pro Kubikmeter Luft kann allergische Beschwerden auslösen. In Niederösterreich sind das Marchfeld und die Niederungen des Industrieviertels stark von dieser Pflanze betroffen. Dichte Bestände können in Kürbis-, Soja- und Sonnenblumenfeldern auftreten. Die lokale Ragweed-Belastung kann durch den auch als durch eingewehten Ragweed-Pollen verstärkten Einfluss erhöht werden. Besonders an Tagen mit Windströmungen aus dem Osten und Südosten kann Ragweed-Pollen durch Ferntransport Gebiete erreichen, die von diesem Neophyten noch nicht befallen sind.
Aktuell kann bereits der spätblühende Einjährige Beifuß stäuben. Im Allgemeinen wachsen die einheimischen Beifuß-Arten auf Trockenrasen und an Standorten, die vom Menschen stark beeinflusst sind, beispielsweise an Feld- oder Wegrändern sowie auf Schutthalden. Dichte Bestände sollten von sensibilisierten Personen besonders in den Vormittagsstunden gemieden werden.
Die in Blüte stehende Kanadische Goldrute ist aufgrund möglicher Kreuzreaktionen ebenfalls von Interesse für Personen, die auf Beifuß oder Ragweed sensibilisiert sind. Sie hat zwar ein geringes allergisches Potential, ist aber ebenfalls ein Neophyt der sich schnell in Niederösterreich ausbreitet.
Das Schilf hat begonnen zu blühen. Personen, die auf Gräser sensibilisiert sind, sollten dichte Bestände um Seen oder andere Wasserkörper meiden. Auch um den Neusiedlersee steht der Schilfgürtel in Blüte. Bei Windströmungen aus diesem Gebiet, sprich Süden oder Südosten, kann Gräserpollen ins Industrieviertel oder ins Marchfeld vertragen werden und hier zusätzlich belasten. Vereinzelt finden sich noch blühende Gräser an unterschiedlichsten Standorten. Die von diesen Gräsern zu erwartende Belastung fällt meist gering aus. Auch Ampfer, Brennnessel und Wegerich stehen noch in Blüte. Sie können zusätzliche Belastungen hervorrufen.
Die Pilzsporen-Konzentrationen werden zwischen geringem und hohem Niveau schwanken. Während der Niederschläge werden die Pilzsporen aus der Luft gewaschen und kaum belasten. Nach dem Regen kann die Konzentration von Pilzsporen in der Umgebungsluft sehr schnell wieder ein hohes Niveau erreichen. In höheren Lagen und über der Baumgrenze sind die Belastungen durch Pilzsporen merklich geringer.
In der Umgebungsluft wurden außerdem Pollen von Doldenblütlern, Hanf, Springkraut, Gänsefuß- und Zypressengewächsen nachgewiesen. Diese sind allergologisch von untergeordneter Bedeutung.
Für den Inhalt verantwortlich
AZ Pollenresearch GmbH im Auftrag der Niederösterreichischen Landesregierung, Gruppe Gesundheit und Soziales, Abteilung Umwelthygiene.
Dr. rer. nat. Johannes M. Bouchal, Lukas Dirr, MSc und Mag. Sabine Kottik.
Wetterdaten und Prognosen basierend auf synoptischen Daten:
GeoSphere Austria, Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie (ehemals ZAMG).
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