Vorhersage

Situation und mittelfristige Prognose für

Polleninformation für Wien vom 3. Juli 2025

Tage mit Hitze und Gewittern, Pilzsporen und Gräser belasten weiterhin!!

Der Wetterbericht für Wien verspricht uns in den nächsten Tagen Hitze und Gewitter. Während eines Gewitters können sich durch die plötzlichen Änderungen von Luftfeuchtigkeit und Luftdruck Pollen in winzige Partikel aufspalten. Diese können tief in die Lunge eindringen. Dies kann schwere allergische Reaktionen oder Asthmaanfälle auslösen – ein Phänomen, das als Gewitter-Asthma (Thunderstorm-Asthma) bekannt ist. Auch wenn Regen meist eine kurzfristige Erleichterung bringt, sollten Allergiker*innen bei Gewittern besser in Innenräumen bleiben und die Fenster geschlossen halten, um das Risiko zu minimieren.

Die Zeit der höchsten Gräser-Pollenlast ist überstanden. In den kommenden Tagen werden mäßige Pollenkonzentrationen von Gräsern erwartet. Auch Wanderungen durch den Wienerwald oder in den höheren Lagen der Alpen bringen kaum Entlastung, denn auch dort blühen aktuell unterschiedlichste Gräser Arten. Die ersten Getreidefelder werden bereits gedroschen. Personen, die auf Gräser sensibilisiert sind, sollten während der Ernte das Umfeld dieser Anbauflächen meiden.

Bei heißer und trockener Wetterlage fliegen die Pollen von Ampfer und Wegerich intensiv, was zu zusätzlichen allergischen Belastungen führt. Auch die Brennnessel blüht und ihr Pollen kann sensibilisierte Personen reizen.

In und um Wien blühen erste Beifuß-Exemplare; bis zur flächendeckenden Blüte wird es noch ein bis zwei Wochen dauern. Allergiker*innen, die auf Beifuß sensibilisiert sind, sollten typische Standorte mit dichten Beständen meiden, zum Beispiel Trockenrasen, Feldränder oder neben dem Straßenbankett.

Die Hochblüte von Edelkastanie, Liguster und Linde ist in Wien vorbei. Obwohl die Edelkastanie als wenig allergen eingestuft wird, kann es aufgrund struktureller Ähnlichkeiten ihres Hauptallergens mit dem der Birke oft zu Kreuzreaktionen kommen. Aus allergologischer Sicht ist Linden-Pollen zwar nur von geringer Relevanz, doch sein intensiver Blütenduft kann bei empfindlichen Personen zu Reizungen führen. Personen, die auf den Pollen der Ölbaumgewächse sensibilisiert sind, sollten das direkte Umfeld von Liguster-Sträuchern meiden.

Entlang von Bahndämmen oder in Parks blüht der ursprünglich aus Südostasien stammende Neophyt Götterbaum. Über sein Allergenpotenzial ist noch nicht viel bekannt, allerdings wurden bereits allergische Hautreaktionen dokumentiert.

In dieser Woche können mäßige bis hohe Konzentrationen von Pilzsporen erreicht werden. Besonders hohe Mengen werden in der Umgebung von Getreidefeldern erreicht, die gerade gedroschen werden. Diese Bereiche sollten von sensibilisierten Personen gemieden werden. Auch nach Niederschlägen ist ein starker Anstieg der Pilzsporen-Konzentrationen möglich.

Weitere Pollenarten in der Umgebungsluft: Doldenblütler, Gänsefuß- und Hahnenfußgewächse sowie Nelkengewächse, Sauergräser und Zypressengewächse. Diese sind allergologisch von untergeordneter Bedeutung.

Blühender Gemeiner Beifuß, ©ÖPID, Johannes M. Bouchal

Für den Inhalt verantwortlich

AZ Pollenresearch GmbH
im Auftrag des Vereins Österreichischer Polleninformationsdienst in Kooperation mit der GeoSphere Austria.
Dr. med. Markus Berger, Dr. rer. nat. Johannes M. Bouchal und Lukas Dirr, MSc.

Wetterdaten und Prognosen basierend auf synoptischen Daten:
GeoSphere Austria, Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie (ehemals ZAMG).
zum Team

Loading...