Vorhersage
Ausgegeben am 15. Mai 2025
Kaltfront sorgt für Entlastung!
Kräftiger Wind, für die Jahreszeit ungewöhnlich tiefe Temperaturen und Niederschläge sorgen in der zweiten Wochenhälfte stellenweise für Witterungsbedingungen die nur bedingt Pollenflug zulassen. Sollte es dennoch längere Zeit sonnig bleiben, ist ein kurzfristiger Anstieg der allergischen Belastung durchaus möglich.
Dies hat auch Auswirkungen auf die zu erwartende Gräserpollenbelastung. In Regionen, in denen die Niederschläge geringer ausfallen, kann es durchaus zu hohen Konzentrationen in der Umgebungsluft kommen, Regen sorgt dann aber wieder je nach Intensität für mehr oder weniger Entlastung. Aktuell sind Glatthafer, Fuchsschwanz-, Knäuel- und Rispengräser sowie erste Trespen für die messbaren Gräserpollenkonzentrationen verantwortlich. Vereinzelt kann auch der Roggen bereits in Blüte stehen.
Im Wiesenaspekt können vereinzelt Ampfer und Wegerich blühen und für zusätzliche Belastungen sorgen.
Hinweis: Momentan findet man auf glatten Oberflächen wie Autodächern oder Fensterbrettern häufig einen gelblichen Film. Diese als „Schwefelregen“ bezeichneten Ablagerungen bestehen aus Pollenkörnern von Nadelbäumen wie Fichten, Föhren und Tannen. Aus allergologischer Sicht ist er nicht besorgniserregend.
Eichen- und Walnusspollen sind nur noch selten in der Luft nachweisbar, können aber bei Personen, die auf den Pollen der Birkengewächse sensibilisiert sind, noch zu Belastungen führen.
In den Berglagen blüht die Grünerle und kann im direkten Umfeld allergische Beschwerden hervorrufen. Aufgrund der für die nächsten Tage erwarteten Abkühlung und Niederschläge ist mit einer kurzzeitigen Unterbrechung des Pollenfluges zu rechnen. Nur bei entsprechenden Windverhältnissen kann Pollen in relevanten Konzentrationen bis in die Niederungen und Täler verfrachtet werden.
Die Manna-Esche kann nur noch sehr lokal begrenzt geringe Mengen an Pollen freisetzen und bei Personen mit einer Sensibilisierung gegen Pollen der Ölbaumgewächse zu Belastungen führen.
Die Rosskastanie, die gerne als Allee- und Parkbaum angepflanzt wird, steht in Blüte. Diese Pflanze wird von Insekten bestäubt, ihr Pollen ist daher nur selten in der Luft zu finden und aus allergologischer Sicht wenig relevant.
In den Teilen des Landes, in denen das Wetter in den nächsten Tagen mehr Sonnenstunden zulässt, können vereinzelt bereits erste Linden zu blühen beginnen. Ihr Pollen ist zwar nicht allergen, aber der teils intensive Blütenduft kann manche Allergiker*innen reizen.
An unseren Messstellen in den Niederungen und Tallagen werden erste relevante Konzentrationen an Pilzsporen registriert. In der Umgebungsluft erreichen sie aber vorerst nur geringe Konzentrationen.
Weitere Pollenarten in der Umgebungsluft: Doldenblütler, Eibe, Holunder, Maulbeere, Nelkengewächse, Robinie, Sauergräser und Zypressengewächse. Diese sind allergologisch von untergeordneter Bedeutung.
Für den Inhalt verantwortlich
AZ Pollenresearch GmbH
im Auftrag des Vereins Österreichischer Polleninformationsdienst in Kooperation mit der GeoSphere Austria.
Dr. med. Markus Berger, Dr. rer. nat. Johannes M. Bouchal und Lukas Dirr, MSc.
Wetterdaten und Prognosen basierend auf synoptischen Daten:
GeoSphere Austria, Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie (ehemals ZAMG).
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