Vorhersage

Situation und mittelfristige Prognose für

Polleninformation für Wien vom 23.6.2025

Gewitter zu Wochenbeginn, zusätzliche Belastungen durch Gewitter-Asthma!

Nach dem trockenen und heißen Wochenende starten wir in die Woche mit nachmittäglichen Gewittern. Vor Gewittern kann es zum Gewitter-Asthma (Thunderstorm Asthma) kommen. Diese erhöhte Belastung für Pollenallergiker entsteht durch das Aufplatzen von Pollenkörnern kurz vor Gewittern, dadurch befindet sich dann mehr Allergen in der Umgebungsluft. Falls der Regen ausgiebig ausfällt, werden Pollen und Allergen wieder aus der Luft gewaschen. Bis zur Wochenmitte bleibt es dann sonnig und Pollenallergiker*innen sollten sich auf mäßige Belastung durch Gräserpollen einstellen.

Die Gräser stellen weiterhin das Hauptallergen und können trotz vieler gemähter Wiesen nach wie vor intensive Beschwerden bei betroffenen Allergiker*innen verursachen. Verantwortlich hierfür sind vor allem Knäuelgräser, Schwingel, Quecken, Kamm-, Reit- und Weidelgras.

Auf Grünflächen und an Wegrändern dauert die Blüte von Ampfer und Wegerich an, was zu zusätzlichen allergischen Belastungen führt. Auch die Brennnessel blüht; ihr Pollen kann sensibilisierte Personen reizen.

In Alleen, Parks und im Wiener Wald geht die Blüte der Linde langsam zu Ende. Ihr Pollen ist allergologisch kaum relevant, ihr Blütenduft kann jedoch bei empfindlichen Personen zu Reizungen führen.

Der Götterbaum, ein aus Südostasien stammender Neophyt, blüht z.B. entlang von Bahndämmen. Zwar ist dieser Neophyt eigentlich insektenbestäubt, dennoch ist sein Pollen häufig in der Luft anzutreffen. Über das Allergenpotenzial ist noch nicht viel bekannt, allerdings wurden bereits allergische Hautreaktionen dokumentiert.

Der Liguster, ein beliebter Zierstrauch in Siedlungsgebieten, hat den Höhepunkt seiner Blüte überschritten. Auf Ölbaumgewächse sensibilisierte Personen sollten den direkten Kontakt dennoch meiden.

Nach den Niederschlägen ist ein kurzfristiger Anstieg der Pilzsporenkonzentrationen auf ein hohes Niveau zu erwarten. Ab Dienstag sinken die Sporenkonzentrationen wieder auf mäßig.

Ein kurzer Ausblick auf den Spätsommer: Ab August ist in Südostösterreich wieder mit intensiven Belastungen durch Ragweedpollen zu rechnen. Wenn Sie bei Unternehmungen im Freien bereits jetzt Populationen dieses Neophyten entdecken, können Sie diese über das Citizen-Science-Projekt „Ragweed Finder“ melden. Die gesammelten Informationen werden von Experten verifiziert und an die zuständigen Stellen der Landesregierung weitergeleitet. Wenn Sie Funde bereits jetzt melden, können mitunter noch vor der Blüte der Pflanzen entsprechende Schritte ergriffen und somit die Pollenfreisetzung unterbunden werden. Sie können Funde entweder per App (für Android und iOS) oder auf der Website melden. Dort finden Sie auch weitere Informationen über Ragweed und können sich die Fundmeldungen der vergangenen Jahre ansehen.

Weitere Pollenarten in der Umgebungsluft: Gänsefuß- und Hahnenfußgewächse sowie Nelkengewächse, Sauergräser, Wein und Zypressengewächse. Diese sind allergologisch von untergeordneter Bedeutung.

Blühendes Reitgras ©ÖPID, Johannes M. Bouchal

Für den Inhalt verantwortlich

AZ Pollenresearch GmbH
im Auftrag des Vereins Österreichischer Polleninformationsdienst in Kooperation mit der GeoSphere Austria.
Dr. med. Markus Berger, Dr. rer. nat. Johannes M. Bouchal und Lukas Dirr, MSc.

Wetterdaten und Prognosen basierend auf synoptischen Daten:
GeoSphere Austria, Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie (ehemals ZAMG).
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