Vorhersage
Ausgegeben am 22. Mai 2025
Belastungsanstieg im Osten, anhaltende Entlastung im Westen!
Ein Genuatief und eine Kaltfront sorgen zu Beginn der zweiten Wochenhälfte für Witterungsbedingungen, die den Pollenflug weitgehend unterbinden. Zum Wochenende hin kann sich in der Osthälfte Österreichs aber zumindest die Sonne wieder etwas mehr durchsetzen und es hört auf zu regnen. Dadurch nimmt der Pollenflug wieder an Intensität zu und kann zu intensiven Belastungen führen. Im Westen halten sich die Niederschläge etwas länger, sodass dort auch anhaltender Entlastung zu erwarten ist.
Wir befinden uns am Beginn der Hauptbelastungsphase der Gräsersaison. Zwar wurden in bereits in den vergangenen Wochen erste relevante Belastungen registriert, doch die Witterungsbedingungen sorgten dafür, dass nur wenig Pollen in die Umgebungsluft abgegeben wurde. Doch im Allgemeinen profitierte die Entwicklung der Gräser von den Niederschlägen der letzten Zeit, sodass von einer überdurchschnittlich intensiven Gräserpollensaison ausgegangen wird. Während sich die zu erwartenden Belastungen in Westösterreich witterungsbedingt auf mäßigen Werten einpendeln werden, werden in der Osthälfte des Landes vor allem Glatthafer, Fuchsschwanz, Knäuel- und Rispengräser sowie Trespen für hohe Belastungen sorgen werden. Auf einigen Ackerflächen kann auch Roggen blühen.
Im Wiesenaspekt können vereinzelt Ampfer und Wegerich blühen und zusätzliche Belastungen verursachen.
Eichen- und Walnusspollen sind nur noch selten in der Luft nachweisbar, können bei Birkenpollenallergiker*innen aber noch zu Belastungen führen.
Im Gebirge blüht die Grünerle und kann in der unmittelbaren Umgebung allergische Beschwerden hervorrufen. Da es dort in den kommenden Tagen aber sehr kalt bleiben wird, ist nicht mit viel Pollenflug zu rechnen. Sollten die Temperaturen lokal doch höher sein, können dennoch relevante Pollenmengen freigesetzt werden, die lokal für Belastungen sorgen. Eine Verfrachtung bis in die Tallagen ist in den kommenden Tagen jedoch nicht zu erwarten.
Die Rosskastanie, die gerne als Allee- und Parkbaum gepflanzt wird, blüht nach wie vor. Da diese Pflanze wird von Insekten bestäubt wird, gelangt ihr Pollen nur selten in die Luft und ist daher allergologisch wenig relevant.
Die Knospen von Linde und Wein sind bereits gut entwickelt, bis zum Aufblühen bedarf es jedoch noch einiger Sonnenstunden. Aus allergologischer Sicht stellt der Pollen dieser Pflanzen aber nur eine geringe Gefahr dar. Nur der Duft der Linden kann bei empfindlichen Personen zu Reizungen führen.
Auch der Pollen der ersten blühenden Brennnesseln kann in unseren Messstellen nachgewiesen werden, aber auch von ihm geht nur geringes Potential aus, allergische Belastungen zu verursachen.
An unseren Messstellen in den Niederungen und Tallagen werden erste relevante Konzentrationen an Pilzsporen registriert. In der Umgebungsluft erreichen sie aber vorerst nur geringe Konzentrationen.
Weitere Pollenarten in der Umgebungsluft: Doldenblütler, Eibe, Fichte, Föhre, Holunder, Maulbeere, Nelkengewächse, Robinie, Sauergräser, Tanne und Zypressengewächse. Diese sind allergologisch von untergeordneter Bedeutung.
Für den Inhalt verantwortlich
AZ Pollenresearch GmbH
im Auftrag des Vereins Österreichischer Polleninformationsdienst in Kooperation mit der GeoSphere Austria.
Dr. med. Markus Berger, Dr. rer. nat. Johannes M. Bouchal und Lukas Dirr, MSc.
Wetterdaten und Prognosen basierend auf synoptischen Daten:
GeoSphere Austria, Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie (ehemals ZAMG).
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