Vorhersage

Situation und mittelfristige Prognose für

Polleninformation für Wien vom 4. September 2025

Ragweed sorgt weiterhin für hohe Belastungen!

Auch zum Wochenende hin bleibt es sommerlich warm und sonnig. Nur am Freitag ist die Schauerneigung etwas höher, sodass es kurzfristig zu einer Entlastung kommen könnte. Ansonsten müssen Pollenallergiker:innen mit intensiven Belastungen rechnen.

Hauptverantwortlich für die aktuellen allergischen Beschwerden ist der Pollen des aus Nordamerika stammenden Ragweeds. Im Rahmen des Citizen-Science-Projekts Ragweed Finder wurden etliche lokale Populationen dieses Vertreters der Korbblütler in und um Wien herum gemeldet. Diese Populationen können für hohe Pollenkonzentrationen in der Luft sorgen. Bei Wind aus östlicher oder südöstlicher Richtung kann der Ferntransport von Ragweedpollen aus dem Burgenland oder aus angrenzenden Nachbarländern die Konzentrationen sogar noch weiter in die Höhe treiben.

Auch die Kanadische Goldrute, ein weiterer Vertreter der Korbblütler, blüht und stäubt gerade. Ihr Pollen kann bei Personen, die auf Beifuß oder Ragweed sensibilisiert sind, ebenfalls zu allergischen Reaktionen führen. Da die Pflanze jedoch vorwiegend auf Insektenbestäubung spezialisiert ist, muss nur in ihrem direkten Umfeld mit relevanten Mengen an Pollenkörnern in der Luft gerechnet werden.

Der Beifuß hat seinen ersten Belastungshöhepunkt hingegen bereits überschritten und wird aktuell nur in geringen Konzentrationen in der Umgebungsluft nachgewiesen. Bis Ende September können jedoch weitere Pflanzen zu blühen beginnen und so einen weiteren Belastungsgipfel hervorrufen. Dichte Bestände dieses Korbblütlers, die beispielsweise an Feld-, Weg- und Straßenrändern zu finden sind, sollten von sensibilisierten Personen demnach weiterhin gemieden werden.

Im Wienerwald, auf Grünflächen in Wien oder an Wegesrändern blühen nach wie vor einige Gräserarten. Ein Beispiel hierfür ist das Hundszahngras. In unserer Messstation werden aktuell aber nur geringe Konzentrationen von Gräserpollen registriert.
Mit der nun einsetzenden Schilfblüte kann es jedoch noch einmal zu einem Anstieg der Belastung kommen. Diese sind einerseits auf lokal blühende Schilfpopulationen und andererseits auf den Schilfgürtel rund um den Neusiedler See, einen der größten Europas, zurückzuführen. Weht der Wind aus der richtigen Richtung, kann der Pollen bis nach Wien verfrachtet werden.

Wegerich und Brennnessel stäuben und können eine zusätzliche Belastung verursachen.

In Wien werden in den kommenden Tagen mäßige bis hohe Konzentrationen von Pilzsporen erreicht. Besonders nach den für Dienstag erwarteten Niederschlägen kann es kurzfristig zu Belastungsspitzen kommen.

Weitere in der Umgebungsluft nachgewiesene Pollenarten sind Hanf, Hopfen, Doldenblütler, Nelken- und Zypressengewächse. Diese sind allergologisch von untergeordneter Bedeutung.

Ragweed (Beifußblättriges Traubenkraut) ©Ragweed Finder

Für den Inhalt verantwortlich

AZ Pollenresearch GmbH
im Auftrag des Vereins Österreichischer Polleninformationsdienst in Kooperation mit der GeoSphere Austria.
Dr. med. Markus Berger, Dr. rer. nat. Johannes M. Bouchal und Lukas Dirr, MSc.

Wetterdaten und Prognosen basierend auf synoptischen Daten:
GeoSphere Austria, Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie (ehemals ZAMG).
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