Vorhersage
Polleninformation für Wien vom 1. September 2025
Ragweed sorgt für intensive allergische Belastungen!
Auch diese Woche sorgt das spätsommerliche Wetter für gute Bedingungen für den Pollenflug. Einzig die für den Dienstagnachmittag erwarteten Niederschläge könnten für eine kurze Phase der Entlastung sorgen.
Hauptverantwortlich für die aktuellen allergischen Beschwerden ist der Pollen des aus Nordamerika stammenden Ragweeds. Im Rahmen des Citizen-Science-Projekts „Ragweed Finder” wurden in und um Wien herum etliche lokale Populationen dieses Vertreters der Korbblütler gemeldet. Da in den kommenden Tagen aber auch der Wind teilweise aus südöstlicher Richtung weht, kann der Ferntransport von Ragweedpollen aus entfernteren Gebieten die Belastung weiter intensivieren und ein hohes bis sehr hohes Niveau erreichen.
Auch die Kanadische Goldrute, ein weiterer Vertreter der Korbblütler, blüht und stäubt gerade. Ihr Pollen kann bei Personen, die auf Beifuß oder Ragweed sensibilisiert sind, ebenfalls zu allergischen Reaktionen führen. Da die Pflanze jedoch vorwiegend auf Insektenbestäubung spezialisiert ist, muss nur in ihrem direkten Umfeld mit relevanten Mengen an Pollenkörnern in der Luft gerechnet werden.
Der Beifuß hat seinen ersten Belastungshöhepunkt hingegen bereits überschritten und wird aktuell nur in geringen Konzentrationen in der Umgebungsluft nachgewiesen. Bis Ende September können jedoch weitere Pflanzen zu blühen beginnen und so einen weiteren Belastungsgipfel hervorrufen. Dichte Bestände dieses Korbblütlers, die beispielsweise an Feld-, Weg- und Straßenrändern zu finden sind, sollten von sensibilisierten Personen demnach weiterhin gemieden werden.
Im Wienerwald, auf Grünflächen in Wien oder an Wegesrändern blühen nach wie vor einige Gräserarten. Ein Beispiel hierfür ist das Hundszahngras. In unserer Messstation werden aktuell aber nur geringe Konzentrationen von Gräserpollen registriert.
Mit der für September erwarteten Schilfblüte kann es jedoch noch einmal zu einem Anstieg der Belastung kommen. Diese sind einerseits auf lokal blühende Schilfpopulationen und andererseits auf den Schilfgürtel rund um den Neusiedler See, einen der größten Europas, zurückzuführen. Weht der Wind während dieser Zeit aus der richtigen Richtung, kann der Pollen bis nach Wien verfrachtet werden.
Wegerich und Brennnessel stäuben und können eine zusätzliche Belastung verursachen.
In Wien werden in den kommenden Tagen mäßige bis hohe Konzentrationen von Pilzsporen erreicht. Besonders nach den für Dienstag erwarteten Niederschlägen kann es kurzfristig zu Belastungsspitzen kommen.
Weitere in der Umgebungsluft nachgewiesene Pollenarten sind Bingelkraut, Hanf, Hopfen, Doldenblütler, Gänsefuß-, Nelken- und Zypressengewächse. Diese sind allergologisch von untergeordneter Bedeutung.
Für den Inhalt verantwortlich
AZ Pollenresearch GmbH
im Auftrag des Vereins Österreichischer Polleninformationsdienst in Kooperation mit der GeoSphere Austria.
Dr. med. Markus Berger, Dr. rer. nat. Johannes M. Bouchal und Lukas Dirr, MSc.
Wetterdaten und Prognosen basierend auf synoptischen Daten:
GeoSphere Austria, Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie (ehemals ZAMG).
zum Team