Vorhersage

Situation und mittelfristige Prognose für

Polleninformation für Niederösterreich vom 11. September 2025

Es bleibt wechselhaft mit schwankenden Belastungen durch Ragweed und Pilzsporen!

Von Schneeberg bis ins Waldviertel bleibt das Wetter in der zweiten Wochenhälfte wechselhaft. Die regnerischen Phasen verschaffen Allergikern etwas Entlastung. Nach den Niederschlägen und wenn die Sonne wieder scheint, können die Konzentrationen von Pilzsporen und Ragweed-Pollen jedoch wieder ein hohes Niveau erreichen.

In Niederösterreich hat sich Ragweed im Industrieviertel und im Marchfeld bereits stark etabliert. Besonders Kürbis-, Soja- und Sonnenblumenfelder können von diesem Neophyt befallen sein und dichte Bestände bilden. Der auch als Ambrosia bekannte Korbblütler ist windbestäubt und produziert deshalb große Mengen an Pollen. Diese enthalten Proteine, die hochallergen sind, und bereits bei einer Konzentration von zehn Pollenkörnern pro Kubikmeter Atemluft zu allergischen Reaktionen führen können. Besonders bei vorherrschenden Windrichtungen aus dem Osten oder Südosten können Ragweed-Pollen durch Ferntransport auch in wenig befallene Regionen gelangen und dort sensibilisierte Personen zusätzlich belasten.

Während die Blütezeit des Gemeinen Beifußes bereits vorüber ist, blüht nun der Einjährige Beifuß. Er setzt die größten Mengen an Pollen in den vormittäglichen Stunden frei. Diese Pflanze findet sich meist an vom Menschen stark beeinflussten Standorten wie Feld- oder Wegrändern sowie Schutthalden und bildet dort dichte Bestände. Diese sollten von Personen, die auf dieses Ackerbeikraut sensibilisiert sind, gemieden werden.

In Niederösterreich blüht derzeit die Kanadische Goldrute. Ihr Pollen kann bei Personen, die auf Beifuß oder Ragweed sensibilisiert sind, zu Kreuzreaktionen führen und zusätzlich belasten.

Auch das Schilf steht in Blüte. Personen, die auf Gräser sensibilisiert sind, sollten dichte Bestände am Ufer von Seen oder anderen Gewässern meiden. Auch um den Neusiedlersee steht der Schilfgürtel in Blüte. Bei Windströmungen aus dieser Richtung, also aus Süden oder Südosten, können Gräser-Pollen ins Industrieviertel oder ins Marchfeld getragen werden und dort zusätzlich belasten. Vereinzelt finden sich noch blühende Gräser an den unterschiedlichsten Standorten. Die von diesen Gräsern ausgehende Belastung ist in der Regel gering. Auch Brennnessel und Wegerich stehen noch in Blüte. Sie können zusätzliche Belastungen hervorrufen.

Die Konzentrationen von Pilzsporen werden zwischen geringem und hohem Niveau schwanken. Während der Niederschläge werden die Pilzsporen aus der Luft gewaschen, sodass sie kaum belasten. Nach dem Regen kann die Konzentration von Pilzsporen in der Umgebungsluft jedoch sehr schnell wieder ein hohes Niveau erreichen. In höheren Lagen und über der Baumgrenze sind die Belastungen durch Pilzsporen merklich geringer.

In der Umgebungsluft wurden außerdem Pollen von Doldenblütlern, Efeu, Hanf, Hopfen, Springkraut, Gänsefuß- und Zypressengewächsen nachgewiesen. Diese sind allergologisch von untergeordneter Bedeutung.

Ragweed (Beifußblättriges Traubenkraut) ©ÖPID, Johannes M. Bouchal

Für den Inhalt verantwortlich

AZ Pollenresearch GmbH im Auftrag der Niederösterreichischen Landesregierung, Gruppe Gesundheit und Soziales, Abteilung Umwelthygiene.
Dr. rer. nat. Johannes M. Bouchal, Lukas Dirr, MSc und Mag. Sabine Kottik.

Wetterdaten und Prognosen basierend auf synoptischen Daten:
GeoSphere Austria, Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie (ehemals ZAMG).
zum Team

Loading...