Vorhersage

Situation und mittelfristige Prognose für

Polleninformation für Österreich ausgegeben am 26. Juni 2025

Gewitter-Asthma kann zusätzlich belasten!!

Es wird die nächsten Tage in Österreich gewittern, donnerstags mit Schwerpunkt im Westen und freitags dann im Osten. Ab Samstag steigt der Pollenflug wieder an, denn es wird wieder trocken und heiß.

Während Gewittern können sich durch plötzliche Änderungen von Luftfeuchtigkeit und -druck Pollen in winzige Partikel aufspalten, die tief in die Lunge eindringen. Dies kann schwere allergische Reaktionen oder Asthmaanfälle auslösen – ein Phänomen, das als Gewitter-Asthma (Thunderstorm-Asthma) bekannt ist. Auch wenn Regen meist kurzfristige Erleichterung bringt, sollten Allergiker*innen bei Gewittern besser in Innenräumen bleiben und Fenster geschlossen halten, um das Risiko zu minimieren.

Die Hauptblüte der Gräser ist nun bundesweit hinter uns. Für Personen, die auf Gräser sensibilisiert sind, bedeutet dies leider noch keine merkliche Entlastung. Es blüht weiterhin eine Vielzahl an Gräserarten, hierzu zählen Quecke, Trespe, Kamm-, Reit-, Rispen-, Weidel- und Wiesen-Lieschgras. Auch in Wäldern und in Lagen über 1500 m trifft man ebenfalls auf blühende Gräser. In ihren Anbaugebieten ist die Blüte von Weizen und Roggen vorüber. Gräserpollenallergiker*innen sollten aber weiterhin das Umfeld von Getreidefeldern meiden. In

Auch der Ampfer und der Wegerich blühen und können in Wiesennähe zusätzlich belasten. Zudem blüht die Brennnessel, ihr Pollen kann sensibilisierte Personen reizen.

Für Personen, die auf Birkengewächse sensibilisiert sind, sind die blühenden Grün-Erlen und Edelkastanien von Bedeutung. Während die Edelkastanie hauptsächlich in den Niederungen von Ost- und Südösterreich verbreitet ist, findet sich die Grün-Erle in höheren Lagen der gesamten Alpen.

Auch der Götterbaum, ein aus Asien stammender Neophyt, blüht. Er ist zwar insektenbestäubt, wir finden seinen Pollen aber regelmäßig in unseren Messstellen. Über das Allergenpotential ist noch nicht viel bekannt, allergische Reaktionen der Haut wurden aber bereits dokumentiert.

Der Liguster kann für Personen, die auf den Pollen der Ölbaumgewächse sensibilisiert sind, von Bedeutung sein. Da diese Pflanze aber von Insekten bestäubt wird, ist nur im direkten Umfeld mit relevanten Pollenkonzentrationen zu rechnen.

An unseren Messstellen in den Niederungen und Tallagen werden mäßig hohe Konzentrationen von Pilzsporen registriert. Durch die Niederschläge der kommenden Tage kann es zu kurzfristigen Anstiegen der Sporenkonzentrationen kommen.

Ein kurzer Ausblick auf den Spätsommer: Ab August ist in Südostösterreich wieder mit intensiven Belastungen durch Ragweedpollen zu rechnen. Wenn Sie bei Unternehmungen im Freien bereits jetzt Populationen dieses Neophyten entdecken, können Sie diese über das Citizen-Science-Projekt „Ragweed Finder“ melden. Die gesammelten Informationen werden von Experten verifiziert und an die zuständigen Stellen der Landesregierung weitergeleitet. Wenn Sie Funde bereits jetzt melden, können mitunter noch vor der Blüte der Pflanzen entsprechende Schritte ergriffen und somit die Pollenfreisetzung unterbunden werden. Sie können Funde entweder per App (für Android und iOS) oder auf der Website melden. Dort finden Sie auch weitere Informationen über Ragweed und können sich die Fundmeldungen der vergangenen Jahre ansehen.

Weitere Pollenarten in der Umgebungsluft: Doldenblütler, Gänsefuß- und Hahnenfußgewächse sowie Nelkengewächse, Sauergräser, Wein und Zypressengewächse. Diese sind allergologisch von untergeordneter Bedeutung.

Blühendes Reitgras ©ÖPID, Johannes M. Bouchal

Für den Inhalt verantwortlich

AZ Pollenresearch GmbH
im Auftrag des Vereins Österreichischer Polleninformationsdienst in Kooperation mit der GeoSphere Austria.
Dr. med. Markus Berger, Dr. rer. nat. Johannes M. Bouchal und Lukas Dirr, MSc.

Wetterdaten und Prognosen basierend auf synoptischen Daten:
GeoSphere Austria, Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie (ehemals ZAMG).
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