Vorhersage
Ausgegeben am 5. Juni 2025
Hohe Belastungen durch Gräserpollen!
Die zweite Wochenhälfte verspricht etliche Sonnenstunden und damit gute Bedingungen für den Pollenflug. Kurze Schauer können die Pollenkonzentration in der Luft nur punktuell reduzieren. Erst ab Sonntag sorgt dann der erwartete Dauerregen wieder für Entlastung.
Bei den aktuell trockenen Bedingungen werden in den kommenden Tagen hohe Gräserpollenkonzentrationen in der Umgebungsluft erwartet. Diese stammen vor allem von den aktuell blühenden Rispen-, Knäuelgräsern und Schwingel-Arten stammen aber auch Glatthafer, Quecken und Wiesen-Lieschgras stehen bereits in Blüte und sorgen für Gräserpollen in der Umgebungsluft.
Im Wiener Umland blühen auch Roggen und Weizen. Diese beiden Getreidesorten produzieren züchtungsbedingt sehr große Pollenkörner, die nicht so gut vom Wind verfrachtet werden können, wie die natürlich vorkommenden Gräserarten.
Im Wiesenaspekt können Wegerich und Ampfer eine zusätzliche Belastung darstellen.
Achtung: Bei Gewittern mit erhöhter Blitzaktivität kann es zum Aufplatzen von Pollen kommen. Dadurch wird viel Allergen in die Luft entlassen, was zu sehr spontanen Belastungsspitzen führen kann, die nicht zwingend mit dem Pollenflug korrelieren.
Viele Linden blühen bereits. Ihr Pollen ist aus allergologischer Sicht zwar nur wenig relevant, ihr Blütenduft kann jedoch bei empfindlichen Personen zu Reizungen führen.
Auch der Pollen der ersten blühenden Brennnesseln kann in unseren Messstellen nachgewiesen werden. Auch von ihm geht nur geringes Potential aus, allergische Belastungen zu verursachen.
Sehr lokal kann es in Wien zu einem erneuten Aufblühen der Manna-Esche kommen. Ihr Pollen kann bei Personen, die auf den Pollen von Ölbaumgewächsen sensibilisiert sind, zu Belastungen führen.
Da diese Pflanze, so wie der ebenfalls gerade blühende Liguster, von Insekten bestäubt wird, sind nur im direkten Umfeld der blühenden Pflanzen relevante Pollenkonzentrationen zu erwarten.
An unseren Messstellen in den Niederungen und Tallagen werden erste relevante Konzentrationen von Pilzsporen registriert. In der Umgebungsluft erreichen sie meist geringe bis mäßige Konzentrationen. Nach Regenschauern kann es zu einem kurzfristigen Anstieg der Konzentrationen kommen.
Weitere Pollenarten in der Umgebungsluft: Gänsefuß- und Hahnenfußgewächse sowie Hartriegel, Holunder, Nelkengewächse, Rhododendron, Robinie, Sauergräser, Wein und Zypressengewächse. Diese sind allergologisch von untergeordneter Bedeutung.
Für den Inhalt verantwortlich
AZ Pollenresearch GmbH
im Auftrag des Vereins Österreichischer Polleninformationsdienst in Kooperation mit der GeoSphere Austria.
Dr. med. Markus Berger, Dr. rer. nat. Johannes M. Bouchal und Lukas Dirr, MSc.
Wetterdaten und Prognosen basierend auf synoptischen Daten:
GeoSphere Austria, Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie (ehemals ZAMG).
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